Die Befestigungs- und Wallanlagen der Stadt Goslar dienten im Mittelalter der Stadtbegrenzung und dem Verteidigungszweck. Heute sind sie als historisches Zeugnis und Teil des UNESCO-Weltkulturerbes touristisches Besichtigungsgebiet, Naherholungsort für die Stadtbevölkerung sowie Transitraum für Fahrradfahrer und Fußgänger. In ihrer Gesamtheit bilden sie den Grüngürtel um die Kernstadt und sollen in Zukunft wieder in Gänze erlebbar und erfahrbar sein.
Die Basis des Konzepts liegt zunächst in der Sichtbarmachung der historischen Relikte, die so in ihrem geschichtlichen Wert konserviert werden und dem Ort wieder eine lesbare räumliche Struktur verleihen. Ehemals wichtige Sichtbeziehungen gewinnen so ebenfalls wieder an Bedeutung.
In Anbindung an das Wegenetz und als Reaktion auf die derzeitige geringe Attraktivität des Gebietes entstehen punktuell „narrative Orte“ mit hoher Aufenthaltsqualität, die im Konzept als „Chancen der Eroberer“ metaphorisiert sind. Die gestalterische Konzeption dieser Orte thematisiert verschiedene Sitz- und Spielmöglichkeiten sowie Aussichtspunkte, die die Sichtbeziehungen innerhalb des Gebietes und zur Altstadt aufgreifen. Durch die Setzung dieser Orte profitieren auch die lokalen Akteure vom Denkmal.