Neubau der A 20 „Küstenautobahn“ in Niedersachsen

Die als „Küstenautobahn“ bekannte A 20 in Niedersachsen gehört mit einer Länge von rund 121 km zu den größten deutschen Neubauplanungen von Autobahnen. Die geplante Verbindung stellt eine über die Grenzen der BRD hinausgehende Ost-West-Verknüpfung dar. Sie soll außerdem der Verbesserung der Anbindung des Hinterlandes und der Häfen dienen und eine Entlastung für die A 1 und das nachgeordnete Straßennetz sein.

Die Autobahn GmbH des Bundes betreibt in die Planungen zur Küstenautobahn A 20 in der Niederlassung Nordwest in Hannover für insgesamt acht Planungsabschnitte. Unser Büro war mit der Bearbeitung des LBPs sowie der Koordination der floristischen und faunistischen Erfassungen und des Artenschutzbeitrages für zwei Planungsabschnitte befasst. Zudem haben wurde für das FFH-Gebiet „Garnholt“ (DE 2713-332) eine FFH-Verträglichkeitsprüfung erstellt.

Abschnitt 1 verläuft auf rund 13 km Länge zwischen der A 28 bei Westerstede und der A 29 bei Jaderberg im Landkreis Ammerland. Das ca. 2.800 ha große Untersuchungsgebiet ist geprägt durch den Waldkomplex Garnholter und Heller Büsche im Süden und im übrigen Bereich durch großflächiges Offenland mit wenigen Waldinseln, Feldgehölzen und Wallhecken. Das gesamte Gebiet ist von Gewässern und Gräben in unterschiedlicher Dichte durchzogen.

Wichtiger Bestandteil des Maßnahmenkonzeptes für den Abschnitt 1 ist die Aufwertung des ehemaligen Standortübungsplatzes Friedrichsfeld bei Varel. Hierzu wurde unter Beteiligung der Öffentlichkeit ein Entwicklungskonzept für das rund 260 ha große Gebiet erarbeitet.  Derzeit läuft für diesen Abschnitt ein Verwaltungsstreit zum Ergänzungsplanfeststellungsbeschluss, welcher am Bundesverwaltungsgericht in Leipzig verhandelt wird.

Abschnitt 5 durchläuft die Landkreise Cuxhaven und Rotenburg (Wümme) auf rund 20 km Länge zwischen der B 71 bei Heerstedt und der B 495 bei Bremervörde. Hervorzuhebende Lebensraumkomplexe im Bereich der Trasse sind die FFH-Gebiete „Wollingster See mit Randmoor“ (2519-301) und „Malse“ (2519-331) sowie die Niederungen von Dohrener Bach, Frelsdorfer Mühlenbach und Geeste. Hier wird mit Spannung auf die Fortführung des Verfahrens gewartet.